Bewegungstherapie gegen Bluthochdruck.

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Wieviele Menschen sind von Bluthochdruck betroffen?

Laut Daten aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1) leidet jeder dritte Erwachsene in Deutschland unter Bluthochdruck (Hypertonie) zählt damit zu den Volkskrankheiten. Weltweit sind jährlich rund 9,4 Millionen Todesfälle auf erhöhten Blutdruck zurückzuführen. Hypertonie ist damit der wichtigste veränderbare Risikofaktor für eine frühzeitige Sterblichkeit. Die reale Dunkelziffer an Erkrankten liegt vermutlich höher, als derzeit angenommen, denn viele Menschen wissen nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Bluthochdruck sollte in jedem Fall ernst genommen werden – so haben Menschen im Alter von 30 Jahren mit hohem Blutdruck ein Risiko von 63,3 % an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. Hoher Blutdruck ab 36 Jahren erhöht zudem signifikant das Risiko im späteren Lebensalter an Demenz zu erkranken.

Typische Beschwerden bei Bluthochdruck

Bluthochdruck äußert sich oft erst in der zweiten Lebenshälfte des Menschen. Nervosität, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Schwindel und eine nachlassende Leistungsfähigkeit lassen sich häufig auf einen zu hohen Blutdruck zurückführen.

Verlauf von Bluthochdruck

Der Verlauf von Bluthochdruck hängt maßgeblich von einer frühzeitigen Behandlung ab. Bluthochdruck verläuft meist jahre- bis jahrzehnte lang beschwerdefrei, bis erste Symptome auftreten.

Mit Anstieg der Blutdruckwerte steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Folgeerkrankung zu entwickeln weiter an. Wird Bluthochdruck nicht behandelt, kann er Herz, Blutgefäße, Gehirn, Nieren und Augen schädigen. Durchblutungsstörungen im Gehirn können zudem „stumme“ Schlaganfälle verursachen, da sie zunächst keine Symptome aufweisen. Mit zunehmender Ausdehnung kommt es dann zu Ausfallerscheinungen, zu denen kognitive Beeinträchtigungen und Demenzen gehören. 

Die wichtigsten Risikofaktoren für erhöhten Blutdruck sind in diesem Zusammenhang mangelnde Bewegung, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Stress sowie erhöhter Alkoholkonsum.

Das ist hervorragend! Schließlich handelt es sich um Lebensstilfaktoren, die veränderbar sind. Durch eine Änderung des Lebensstils und eine geeignete Behandlung kann ein erhöhter Blutdruck so nachhaltig auf normale Werte sinken und das Risiko für negative Folgeerkrankungen minimiert werden.

Bewegungsmangel als Ursache für Bluthochdruck

Körperliche Inaktivität schwächt den Körper umfassend und auf ganzer Linie. Herz, Kreislauf und Lungen arbeiten schon bei geringer Belastung hochtourig. Der Körper arbeitet ineffizient. Muskeln, Gelenke und Knochen verlieren an Substanz und der Stoffwechsel ist unterfordert und richtet sich auf den Anbau von Fettdepots aus. Selbst das Gehirn wird träge, leistungsschwächer und anfälliger gegen psychische Erkrankungen.

Wie gezieltes Training bei Bluthochdruck hilft

Die perfekte Therapie gegen Bluthochdruck ist eine Bewegungstherapie unter kontrollierter Betreuung von geschulten Bewegungstherapeuten.

Schon nach wenigen Wochen wird die Empfindlichkeit des Herzens gegenüber frequenzsteigernden Reizen erheblich gesenkt. Bestimmte Überträger von Nervenimpulsen (sog. Neurotransmitter) verschwenden unverhältnismäßig viel Sauerstoff und neigen dazu, im Herzmuskel Sauerstoffmangel hervorzurufen. Eine Bewegungstherapie verringert den Sauerstoffverbrauch im Herzmuskel, verbessert die Herzleistung und ökonomisiert die Herzarbeit.

AbbildungÜbersicht der positiven Effekte von Ausdauertraining im Rahmen einer Bewegungstherapie

Eine Senkung der Herzfrequenz reduziert die tägliche Herzarbeit und stellt statistisch gesehen eine geringere Gefährdung für Herzerkrankungen dar. Der Energieaufwand ist bei trainierten Menschen sogar in Ruhe um mehr als die Hälfte gesenkt (trotz Mehrbelastung beim Training!). Auch so findet eine Erniedrigung der Herzfrequenz statt, die wiederrum eine Minderung der Herzbelastung begünstigt.