Was tun gegen Rückenschmerzen?

Wieviele Menschen sind von Rückenschmerzen betroffen?

Rückenschmerzen sind neben Kopfschmerzen das Volksleiden Nr. 1 in Deutschland. Vier von fünf Erwachsenen sind mehr oder minder stark von Rückenschmerzen betroffen und erfahren dadurch eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität.

Ursache von Rückenschmerzen

Bei der Mehrzahl der Rückenschmerz-Patientinnen und -Patienten lässt sich weder ein krankhafter Prozess, noch eine Krankheit oder eine sichere anatomische Quelle als Ursache für den Schmerz finden. Der Anteil dieser nicht-spezifischen Rückenschmerzen wird auf wenigstens 80 % geschätzt.

Wesentliche Risikofaktoren für Rückenschmerzen sind unter anderem Arbeitsbedingungen, wie das Tragen und Heben schwerer Lasten, Vibrationen und Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen. Auch arbeitsbezogene psycho-soziale Bedingungen gelten als Risikofaktoren. Zu diesen zählen unter anderem eine niedrige Arbeitsplatzzufriedenheit, monotone Arbeiten sowie soziale Konflikte am Arbeitsplatz einschließlich sogenannter Gratifikationskrisen.

Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist die körperliche Inaktivität. Der  Verlust der Beweglichkeit (Mobilitätsverlust), Funktionseinschränkungen und (bei erzwungener, gewählter oder verordneter Schonung) eine Abnahme der körperlichen Fitness (allgemeine Dekonditionierung) sind Ursache für Rückenschmerzen.

Verlauf von Rückenschmerzen

Akute Rückenschmerzen haben allgemein eine gute Prognose. Bei 75 bis 90 % der Betroffenen verbessern sich die Schmerzen innerhalb weniger Wochen. Das Problem an Rückenschmerzen: der Großteil der von Rückenschmerzen betroffenen Personen erlebt einen von wiederkehrenden Schmerzen geprägten Krankheitsverlauf. Im Durchschnitt berichten 62 % der Personen mit akuten Rückenschmerzen am Ende der folgenden 12 Monate wieder, unter Rückenschmerzen zu leiden.

Wie gezieltes Training bei Rückenschmerzen hilft

Mittlerweile existieren ausreichend wissenschaftliche Belege zugunsten einer Fortführung der gewohnten körperlichen Aktivitäten bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen. Ärztliche Empfehlungen und Maßnahmenn, die  Bettruhe verordnen, sind daher problematisch und nicht zielführend. Eine länger anhaltende Ruhigstellung der betroffenen Regionen ist die – mit Abstand – schlechteste Therapieform von Rückenschmerzen. Bei akuten Schmerzen können 1-2 Tage Bettruhe sinnvoll sein, jedoch baut der Körper bei längeren Ruhephasen Muskulatur ab. Muskeldysbalancen, Verspannungen und Beschwerden werden durch Inaktivität noch weiter verstärkt und die Rückenschmerzen nehmen zu.

Gezielte Bewegungen können erste Verspannungen schon nach wenigen Minuten lösen. Langfristig sorgt eine Bewegungstherapie unter Begleitung von Bewegungstherapeuten für einen nachhaltigen Erfolg in der Schmerzreduzierung – selbst bei starken und chronischen Beschwerden. Darin immer enthalten – die umfassenden positiven Folgen für die Gesundheit durch eine solche Bewegungstherapie.